Negative Erfahrungen im Internet  [03.12.20]

Erfahrungen stellen eine Wissensquelle dar und sind demnach auch Einflussfaktoren für Einstellungen und Verhalten. Welchen Einfluss hat es nun auf Personen, wenn ihre online preisgegebenen Informationen von Institutionen oder Unternehmen gesammelt und ausgebeutet werden? In einem neu erschienenen Beitrag werden transformative Eigenschaften von vergangenen Erfahrungen mit der Verletzung der Privatsphäre untersucht.

 

Das Teilen privater Information, Kreditkartenbetrug, Identitätsdiebstahl – Personen sind in Online-Umgebungen mit den verschiedensten Formen von potentiellen Verletzungen der Privatsphäre konfrontiert. In der Offline-Welt lernen Personen durch ihre Erfahrungen, welche Umgebungen hohe oder niedrige Privatsphäre gewährleisten können. In Online-Umgebungen hingegen ist eine solche Bewertung schwieriger, da statt physischer Privatheit insbesondere informationelle und psychologische Privatheit eine übergeordnete Rolle spielt. In Human Communication Research (HCR) ist nun ein Artikel mit neuen Erkenntnissen im Bereich Online Privacy erschienen. Dieser beschäftigt sich mit der Frage, welchen Einfluss negative Erfahrungen auf die Bedenken und das Datenschutzverhalten von Personen haben können. Die Ergebnisse zeigen, dass vergangene negative Erfahrungen die Bedenken in Bezug auf die Privatheit erhöhen, aber dies nicht unbedingt auch dazu führt, dass das eigene Verhalten dementsprechend angepasst wird. Zudem zeigen sich relevante Unterschiede zwischen der Within- und Between-Person-Perspektive, die bisher in der Forschung wenig betrachtet wurden. Die spannenden Ergebnisse zu Online Privatheit und Erfahrungen stehen ab jetzt im Journal Human Communication Research zur Verfügung.


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