Website-Gestaltung erhöht Selbstoffenbarung  [22.10.19]

Neue Studie erschienen im Journal "Computers in Human Behavior". Kann eigentlich allein die Art und Weise, wie eine Website gestaltet ist, uns dazu verleiten, mehr persönliche Informationen online preiszugeben?...

Kann eigentlich allein die Art und Weise, wie eine Website gestaltet ist, uns dazu verleiten, mehr persönliche Informationen online preiszugeben?

Um dieser Frage nachzugehen, führten wir ein Online-Experiment mit über 100 Personen durch. Die Nutzer wurden dabei gebeten, sich auf einer neuen Seite zu registrieren, wofür verschiedene persönliche Informationen angegeben werden konnten.

In der Tat: Die Ergebnisse zeigten, dass die Platzierung von bestimmten Hinweisen während der Registrierung dazu führten, dass Nutzer mehr persönliche Information preisgaben.

Sobald wir beispielsweise den Hinweis platzierten, dass eine hohe Anzahl anderer Nutzer ebenso Informationen preisgaben, erhöhte dies die Wahrscheinlichkeit, es selbst zu tun. Ebenso: Sobald wir den Hinweis platzierten, dass die anderen Nutzer der Website ähnliche Informationen angaben, teilten sie umso mehr persönliche Informationen.

Aber: Obwohl wir diese Effekte feststellen konnten, zeigten zusätzliche Analysen, dass das Verhalten ebenso von unseren Privatheitsbedenken und den erwarteten Vorteilen beeinflusst wurden. Es ist also nicht so, dass die Website-Gestaltung der einzige Grund wäre, warum wir Informationen teilen. Oder anders gesagt: Es muss sich schon auch lohnen, und Privatheitsbedenken spielen durchaus ebenso eine Rolle.

Die Studie wurde durchgeführt und verfasst von Sabine Trepte und Tobias Dienlin vom Lehrstuhl für Medienpsychologie sowie Michael Scharkow von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Die Studie wurde gefördert von der Volkswagenstiftung im Rahmen des Projekts "Strukturwandel des Privaten" und kann hier eingesehen werden.

(Bis zum 07.12.2019 können unter diesem Link 50 Freiexemplare heruntergeladen werden.)


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