Müssen wir den Datenschutz selbst in die Hand nehmen?  [08.02.16]

Datenträger verschlüsseln, Trackingspuren vermeiden, sichere Passwörter verwenden – wer sich im Netz bewegt, kann seine Daten eigenverantwortlich und selbstständig schützen. Dieser sogenannte Selbstdatenschutz gilt als ein wichtiger Bestandteil der Schutzmaßnahmen gegen Datenmissbrauch. Philipp K. Masur und Thilo von Pape gehen zusammen mit Tobias Matzner (Universität Tübingen) und Carsten Ochs (Universität Kassel) der Frage nach, in welchem Umfang Datenschutz in die Hände des Einzelnen gegeben werden kann und sollte.

Bildquelle: www.datenschutz.rlp.de

 

Empirische Arbeiten thematisieren häufig das scheinbar widersprüchliche Verhalten im Netz trotz großer Privatheitsbedenken. Hier wird die Handlungsnotwendigkeit von Politik, aber auch die des einzelnen Internetnutzers deutlich: Das Individuum wird entmachtet in einer Welt, in der eine wachsende Menge an Akteuren an seinen Daten interessiert sind. Dieser Blickwinkel auf Selbstdatenschutz wurde von den Autoren untersucht:
(1) Zunächst stellt sich die Frage, ob Individuen in der Lage sind ihre Daten effektiv zu schützen. Dabei werden drei Aspekte näher betrachtet: Zum einen der individuelle Umgang mit den Selbstdatenschutzmöglichkeiten, die individuelle Abwägung zwischen Datenschutz und Mehrwert durch die Datenpreisgabe, sowie die Betrachtung von Datenschutz als kollektive Praktik in sozio-politischen Konstellationen. (2) Des Weiteren wird beleuchtet, ob Individuen für den Schutz ihrer Daten selbst verantwortlich sein sollten. Dabei stellen die Autoren die Fragen, inwiefern Datenschutz als eine soziale Verantwortlichkeit und kein individuelles Problem angesehen werden darf.

Den Link zur Publikation finden Sie hier:

http://link.springer.com/chapter/10.1007/978-94-017-7376-8_11

 


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