Wissenschaftskommunikation mit DASDING  [20.12.22]

„Generation Handy-süchtig“, „Social Media machen uns unglücklich“ – Schlagzeilen wie diese werden nahezu täglich veröffentlicht. Soziale Medien werden als schädlich und manipulativ dargestellt, als Bedrohung für Wohlbefinden und Gesellschaft. Die wissenschaftliche Evidenz sieht anders aus.

Quelle: Open AI, Dall·E

 

Die wissenschaftliche Evidenz sieht anders aus. Soziale Medien wirken in Interaktion mit Kontexten und Prädispositionen, sie können vorhandene funktionale oder dysfunktionale Kontexte und Verhaltensmuster verstärken. Wenn Jugendliche beim Blick in den Spiegel unzufrieden sind und sich mit anderen vergleichen, werden sie retuschierte Instagram-Posts makelloser Fitnessmodels noch unzufriedener machen. Nutzen sie soziale Medien ohne soziale Vergleichsintention und Neid, so sind signifikant weniger dysfunktionale Wirkungen nachweisbar.

Mit Wissenschaftskommunikation möchten wir eine differenzierte Perspektive auf soziale Medien und andere gesellschaftsrelevante Themen aufzuzeigen. Unsere Forschungserkenntnisse sollen sowohl ein wissenschaftliches als auch ein breiteres Zielpublikum erreichen. Wir möchten damit zu politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen beitragen. Ein wichtiger Bestandteil unserer aktiven Wissenschaftskommunikation sind Interviews mit dem Radiosender DASDING. Seit 25 Jahren ist das Jugendradioprogramm des SWR eine feste Größe in der Medienbranche und spricht eine Zielgruppe an, die hin und wieder als schwer zu erreichen beschrieben wird. Über eine halbe Million Menschen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz schalten DASDING ein und hören humorvolle, kurzweilige Musiksendungen, gesellschaftliche und politische Themen. Dafür holen sich die Moderator*innen regelmäßig Expert*innen dazu. Häufig haben die Moderator*innen Studien gefunden oder berichten über aktuelle mediale Trends und fragen nach unserer Einschätzung. Wir reflektieren diese Themen dann vor dem Hintergrund kommunikationswissenschaftlicher Studien und versuchen, den Hörer*innen unsere Perspektive anschaulich, verständlich und unterhaltsam näherzubringen.

Regine Frener vom Fachgebiet Medienpsychologie sprach mit DASDING beispielsweise über den Gender Pay Gap bei Influencer*innen, gab Tipps für einen Digital Detox und bessere Schlafqualität, erklärte, warum viele Social Media-Stars plötzlich aus der Branche aussteigen, und warum wir TikTok, Instagram und Co. trotz Misstrauen gegenüber den Unternehmen so viel nutzen. Aber auch über andere psychologische Themen wie Geduld oder das Unterbewusstsein legte Regine Frener wissenschaftliche Ergebnisse in der Sendung dar.

Für uns liegt der Gewinn dieser Form der Wissenschaftskommunikation nicht nur darin, unser Wissen einem breiten Publikum zugänglich zu machen, sondern auch in der bewussten Auseinandersetzung, wie wir mit unseren eigenen Forschungsthemen einen Beitrag leisten können. Darüber hinaus macht die Zusammenarbeit mit DASDING einfach Spaß und bietet eine gelungene Abwechslung zum wissenschaftlichen Alltag. 

Für Kontaktanfragen schreiben Sie uns gern eine E-Mail. Die Adressen der Expertinnen finden Sie auf den jeweiligen Profilseiten des Fachgebietes https://medienpsychologie.uni-hohenheim.de/team. Allgemeine Anfragen können Sie gern an christine.wolff@uni-hohenheim.de richten.


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