Fachgebiet Medienpsychologie präsentiert aktuelle Forschung auf ICA23 in Toronto [24.04.23]
Das Fachgebiet Medienpsychologie nimmt auch dieses Jahr an der Konferenz der International Communication Association (ICA) teil, die vom 25.05.23 bis zum 29.05.23 in Toronto, Kanada stattfinden wird. Das Fachgebiet Medienpsychologie wird mit insgesamt drei Vorträgen aus verschiedenen Gebieten der kommunikationswissenschaftlichen Forschung vertreten sein.
Die alljährliche ICA bietet eine hervorragende Gelegenheit, um die neuesten Erkenntnisse und Trends in der Kommunikationsforschung mit internationalem Publikum zu diskutieren. Mehr als 5.000 Kommunikationswissenschaftler:innen aus 100 Ländern werden im Mai in Toronto erwartet.
Zunächst eine gute Nachricht: Das Geschlecht der ICA Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer ist schon seit über 10 Jahren balanciert. Es präsentieren so viele Männer wie Frauen Forschungsergebnisse auf Konferenzen. Laura Heintz stellt auf der ICA die neuesten Ergebnisse zur Geschlechterdiversität bei Konferenzteilnahmen vor. Die Daten stammen aus einem aktuellen Projekt in Kollaboration mit der Universität Mainz, welches durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Das Ziel des Projektes ist es die Diversität, Sichtbarkeit und gerechte Repräsentation von Frauen und Männern in der Wissenschaft zu untersuchen.
Männer und Frauen unterscheiden sich darin, wie sie Privatheit wahrnehmen. Das zeigen neueste Ergebnisse aus einer Studie von Regine Frener, die im Rahmen ihres Dissertationsprojektes zu Geschlecht und Privatheit durchgeführt wurde. Die auf der ICA vorgestellte Längsschnitt-Studie zeigt, dass negative Erfahrungen, die Menschen bereits offline gemacht haben für die Unterschiede zwischen Frauen und Männern ausschlaggebend sind. Frauen berichten beispielsweise von mehr Privatheitsverletzungen als Männer.
Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser – Auf soziale Medien teilen wir unser Privatleben in Bildern oder Texten und pflegen zwischenmenschliche Beziehungen. Vollständige Kontrolle darüber wer online mitliest und was mit den Informationen passiert, haben wir jedoch nicht. Auch wenn User das Gefühl haben, die Kontrolle über ihre Daten zu verlieren, suchen sie das Gespräch mit anderen und vereinbaren Regeln für den Umgang mit vertraulichen Informationen. Dass Kommunikation dabei hilft, Privatheit auf sozialen Medien wahrzunehmen und herzustellen, zeigen Jana Dombrowski und Sabine Trepte in ihrem Vortrag auf der Konferenz.
Wir freuen uns sehr, unsere Forschungsergebnisse auf der ICA23 zu präsentieren und sind gespannt auf den wissenschaftlichen Austausch mit Kommunikationswissenschaftler:innen aus der ganzen Welt.
Dombrowski, J. & Trepte, S. (2023, May 25-29). Understanding the role of communication for managing individual privacy on social media [Presentation]. ICA's 73nd Annual Conference, Toronto, Ontario, Canada.
Frener, R. (2023, May 25-29). An empirical investigation of the Social Web Gendered Privacy Model [Presentation]. ICA's 73nd Annual Conference, Toronto, Ontario, Canada.
Heintz, L., Braun, M., Kruschinski, S., Trepte, S., Scharkow, M. (2023, May 25-29). Gender diversity at academic conferences: The case of the ICA [Poster]. ICA's 73nd Annual Conference, Toronto, Ontario, Canada.